Zwei Flüsse prägen Hamburg, der eine weckt Sehnsucht, der andere ist Heimat: Die Elbe ist mit ihrem schlaflosen Hafen die Lebensader der Stadt; die Alster bildet, zu einem See angestaut, das Herz der Metropole. Ein wenig stehen sie im Wettbewerb um die Gunst der Bürger*innen: „Alster oder Elbe?“ ist eine Art Glaubensfrage – und alle Hamburger*innen haben darauf eine Antwort parat.
Alster oder Elbe, ein Kontrast zwischen Wirtschaftsstandort und Erholungsort: Die raue Elbe zeigt die industrielle und wirtschaftliche Seite Hamburgs – dank des nimmermüden Hafens und dem geschäftigen Treiben der schweren Kähne, Schlepper und Hafenfähren. Der Hamburger Hafen heißt nicht ohne Grund das „Tor zur Welt“ - regelmäßig ziehen gigantische Containerschiffe aus der ganzen Welt oder heimkehrende Kreuzfahrtschiffe aus Skandinavien hinauf in die Stadt. Nachts funkeln am Hafen die Lichter der Hafenkräne, das dumpfe Summen der Kräne liefert den Soundtrack zur Stadt.
Während die Elbe den Hafen nie zur Ruhe kommen lässt, verleiht die Alster im Herzen Hamburgs der Stadt eine idyllische Mitte. Ruhig und schön eröffnet die kleine Binnenalster, gesäumt mit ihren Promenaden, einen weiten Blick auf Hamburgs prächtigste Kontorhäuser und Sternehotels, während die größere Außenalster mit ihren angrenzenden Villenvierteln, Spazierwegen und baumgesäumten Parks zum Spazieren oder Segeln einlädt. Außerdem gehört die Alster als Naherholungsgebiet auch zu den beliebtesten Joggingstrecken der Stadt.
Doch so groß der Kontrast auch erscheint – auch an der Elbe liegen ruhigere Viertel, die zum Spazieren einladen, wie z. B. der Stadtteil Blankenese, Hamburgs teuerste Wohnlage, mit seinem wunderschönen Treppenviertel direkt am Elbufer. Und auch die Alster ist im Sommer teils alles andere als ruhig, denn entlang des Ufers finden sich Ausflugslokale, wie die beliebte Alsterperle, an denen sich an schönen Sommertagen die ganze Stadt trifft – alle Schichten, in jedem Alter – um gemeinsam etwas zu trinken, zu reden und den Ausblick zu genießen. Abgesehen davon ist hier auf dem Wasser im Sommer vielleicht sogar ein wenig mehr Verkehr als auf der Elbe, mit den ganzen Segler*innen, Rudernde und Standup-Paddler*innen.
