Die Zukunft der Stadtentwicklung

(Die HafenCity von oben / Andreas Vallbracht)

Mit HafenCity, Grasbook, Billebogen und Science City Hamburg Bahrenfeld verantwortet die HafenCity Hamburg GmbH vier Stadtentwicklungsvorhaben mit jeweils sehr eigenen Standort- und Entwicklungslogiken. Die Leitperspektiven einer zukunftsgerichteten Stadtentwicklung gelten jedoch in allen vier Arealen gleichermaßen. Die HafenCity hat in vielen Bereichen neue Standards gesetzt. Neben einer hohen Baudynamik steht sie für einen kontinuierlichen Lernprozess zentraler Strategien nachhaltiger Stadtentwicklung. Insbesondere im östlichen Quartier Elbbrücken entstehen Gebäude mit hohem Innovationscharakter. Beispiele dafür sind das Holzhochhaus Roots, das Bauvorhaben Moringa, die High-Tech-Buildings EDGE HafenCity und EDGE Elbside sowie der Elbtower. Diese Innovationskraft wird weiter ausgebaut und zukünftig noch stärker mit den Chancen der Digitalisierung verknüpft.

Großer Park im Zentrum des Innovationsstadtteils

Der neue Stadtteil Grasbrook ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass auch eine dichte und kompakte innere Stadt einen sehr grünen Charakter haben kann. Das heute nahezu komplett versiegelte Hafenareal wird sich in Zukunft zu einem grünen Stadtteil wandeln. Im Juli 2021 startete der Abbruch des ehemaligen Überseezentrums, darauf folgen die Kampfmittelsondierung und die Aufhöhung des Geländes auf ein hochwassergeschütztes Niveau. Auf der neuen Fläche entstehen in den kommenden Jahren eine Parklandschaft, circa 3.000 frei finanzierte und geförderte Wohnungen sowie circa 16.000 Arbeitsplätze.  Mit neuen Einkaufsmöglichkeiten, Bildungseinrichtungen, vielfältigen Sport- und Freizeitangeboten und einem großen zentralen Park wird der Grasbrook zusammen mit der Veddel ein Stadtteil der kurzen Distanzen, in dem alles Wesentliche zu Fuß erreichbar sein wird. Das Planungsteam Herzog & de Meuron/Vogt verantwortet die Funktions- und Freiraumplanung, auf der die Grundstücksanhandgaben und die hochbaulichen Architekturwettbewerbe aufbauen werden. Ab 2023 kann voraussichtlich mit dem Bau der ersten Gebäude und des Parks begonnen werden.

Zusammenwachsen heterogener Nachbarschaften

Heterogene Stadträume im Sinne der nachhaltigen Mobilität und Nachbarschaft besser miteinander zu verknüpfen ist auch ein wichtiges Thema für den Billebogen und den Stadteingang Elbbrücken, der die östliche HafenCity, den Billebogen die Veddel und den Grasbrook räumlich verbindet. Den konkreten Auftakt dafür bildet eine Brücke für Radfahrer und Fußgänger zwischen der grünen Halbinsel Entenwerder im südlichen Rothenburgsort und dem Quartier Elbbrücken in der östlichen HafenCity. Durch den Rückbau des für heutige Zwecke überdimensionierten Autobahnkleeblatts an der Billhorner Brückenstraße werden neue Flächenpotenziale mit 170.000 bis 220.000 m2 BGF vornehmlich für Büro und Gewerbe, in lärmgeschützten Lagen aber auch für Wohnen aktiviert. So kann auch an exponierten Lagen eine neue urbane Dichte mit spannendem Funktionsmix erzeugt werden. Nach der Verabschiedung des Rahmenplans für den Stadteingang Elbbrücken rückt 2021 auch das nördlich gelegene Billebecken in den Fokus. Hier gilt es, Grundstücke für Urbane Produktion, Forschung und Entwicklung sowie Unternehmenssitze, besonders für kleine und mittlere Unternehmen, zu schaffen. Zugleich wird der öffentliche Zugang zu den schönen Wasserlagen des Billebeckens verbessert und Freizeitnutzungen, beispielsweise dem Wassersport, neue Perspektiven gegeben.

Hamburgs Zukunft

Die Science City Hamburg Bahrenfeld ist für die kommenden Jahrzehnte eines der anspruchsvollsten Zukunftsvorhaben Hamburgs. Erstmalig in der Geschichte der Hansestadt wird das Konzept einer integrierten Entwicklung von Wissenschaft, Forschung und Lehre, Wirtschaft, Arbeiten, Wohnen, Freizeit und Erholung umgesetzt. Direkt am Altonaer Volkspark entstehen zahlreiche bezahlbare Wohnungen für Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen sowie neue innovative Arbeitsstätten, Kultur- und Sportmöglichkeiten sowie soziale Infrastrukturen. Gleichzeitig geht es um Entwicklung des Innovationsparks Altona und den Ausbau und die Stärkung des Wissenschafts-campus Bahrenfeld. Dieser umfasst die wissenschaftlichen Akteure Universität Hamburg, DESY und weitere Forschungsinstitute. Es entstehen Neubauten für die sich dort ansiedelnden Institute Physik, Chemie und von Teilen der Biologie der Hamburger Universität sowie für weitere wissenschaftliche Einrichtungen. Derzeit läuft die planerische Konkretisierung zentraler Entwicklungsareale. Dabei werden Städtebau und Freiraum der Entwicklungsareale Trabrennbahn, der Kleingärtenflächen südlich des Schulgartenwegs sowie des Holstenkamps weiter ausgearbeitet. Zudem laufen die Vorplanungen für die S-Bahn-Erweiterung S32 als neue ÖPNV-Anbindung.