Norddeutsche Region soll durch Industrie 4.0 Know-How 100% erneuerbar werden

Ab 1. Dezember 2016 entwickelt das Großprojekt NEW 4.0 in Norddeutschland ein Energiesystem der Zukunft. Bis zum Jahr 2035 sollen in den zwei Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein 4,5 Millionen Menschen vollständig mit erneuerbaren Energien versorgt werden. NEW 4.0 zeigt, wie Ungleichgewichte hinsichtlich Produktion und Verbrauch von Erneuerbaren Energien mit smarten Systemen ausgeglichen werden können.

 

Der Norden Deutschlands spielt für die Energiewende eine wichtige Rolle: Schleswig Holstein als Energielieferant mit der wachsenden Anzahl an Onshore- und Offshore-Windparks und der Stadtstaat Hamburg als Industriestandort und Großverbraucher. NEW 4.0 verknüpft die zwei Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein zu einer Energie-Gesamtregion. Übergeordnetes Ziel ist es, als „Schaufenster“ für Deutschland, aber auch für Europa die Machbarkeit der Energiewende aufzuzeigen: NEW 4.0 will demonstrieren, wie die Region mit 4,5 Millionen Einwohnern bereits 2035 zu 100 Prozent sicher, kostengünstig, umweltverträglich und gesellschaftlich akzeptiert durch regenerative Energie versorgt werden kann und hierdurch 50-70% der CO2-Emissionen reduziert werden.

„Die Einzigartigkeit und besondere Herausforderung von NEW 4.0 ist, dass erstmalig das Zusammenspiel der unterschiedlichen technologischen Lösungsansätze, die marktorientierte Integration in den Energiemarkt und die regulatorischen Rahmenbedingungen ganzheitlich in diesem Praxisgroßtest erprobt werden. Die Ergebnisse werden zum Gelingen der notwendigen Transformation des gesamten Energiesystems beitragen“, so Prof. Dr. Beba, Koordinator und Projektleiter NEW 4.0.

Unter dem Titel NEW 4.0 hat sich eine einzigartige Projektinitiative aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gebildet. „NEW“ steht für die Norddeutsche Energiewende und „4.0“ beschreibt die Schwelle zur vierten industriellen Revolution: die Digitalisierung der Industrie, die durch eine intelligente Vernetzung der Systeme auch bei der Energiewende eine zentrale Rolle spielt.

Rund 60 regionale und überregionale Partner bilden dafür eine „Innovationsallianz für das Jahrhundertprojekt Energiewende“ mit gebündeltem technologischem Know-How. Unterstützung kommt von den Landesregierungen beider Bundesländer und dem Bundeswirtschaftsministerium. Rund 90 Millionen Euro investieren die Partner in den kommenden vier Jahren, das Bundesdeutsche Wirtschaftsministerium BMWI fördert dieses Schaufenster-Projekt (SINTEG – Schaufenster Intelligente Energie) mit rund 44 Mio €. Die Gesamtstrategie, rund 100 Einzelprojekte und 30 Demonstratoren wurden in der dreijährigen Vorbereitungszeit entwickelt.

Auf dem Entwicklungspfad zum Energiesystem der Zukunft soll die Region bereits 2025 zu 70 Prozent sicher und zuverlässig mit regenerativem Strom versorgt werden. NEW 4.0 will aber weiter gehen durch “Sektorenkopplung”. Erneuerbare Strom soll auch sukzessive für die Wärmeversorgung und industrielle Prozesse, die bislang mit fossilen Energien wie Gas betrieben wurden, verwendet werden: aus der “Stromwende” soll in Schleswig-Holstein und Hamburg eine Energiewende werden.

Hauptaufgabe des Großprojekts ist es zu zeigen, wie die vollständige Integration der Erneuerbaren Energien in einer Region mit extremen und wachsenden Ungleichgewichten zwischen Erzeugung und Verbrauch gelingen kann. Erforderlich ist daher eine vollständige Synchronisation von (schwankender) Erzeugung und Verbrauch. Hierzu sollen in einem neuartigen Konzept für die ganzheitliche Systemintegration alle Komponenten bzw. Akteure der Erzeugung, Transport, Verteilung, Speicherung und Verbrauch vollständig integriert, intelligent miteinander vernetzt und optimal aufeinander abgestimmt werden. Gleichzeitig soll die marktorientierte Integration mithilfe weiterentwickelter Marktregeln bzw. regulatorischer Bedingungen erprobt werden.

Akteure aller Sektoren und entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Energiesektor haben sich zu NEW 4.0 zusammengeschlossen. Mit den im Projekt entwickelten Produktinnovationen und Lösungen können die beteiligten Unternehmen neue Markt- und Exportchancen erschließen und so ihre Wettbewerbsfähigkeit in einem wachsenden Zukunftsmarkt stärken. Für die Bundesländer ist die Stärkung der regionalen Wirtschaft, die Entstehung neuer industrieller Wertschöpfungsketten und damit die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen eine zentrale Perspektive – Hamburg und Schleswig-Holstein stärken mit NEW 4.0 zudem ihr Profil als führender Innovationstandort insbesondere im Energiebereich.

Weitere Informationen zu NEW 4.0:

www.new4-0.de

 

Hamburg, die Windenergiehauptstadt

Die Metropolregion Hamburg ist eine der wichtigsten Zentren für erneuerbare Energien in Europa. Nicht nur von Branchenexperten, sondern auch darüber hinaus, wird Hamburg als internationale Windenergiehauptstadt bezeichnet. 2/3 des globalen Windenergie Know-hows befinden sich heute in der Metropolregion Hamburg sowie in den benachbarten Regionen Schleswig-Holstein, Jütland und Dänemark. Rund 25.000 Menschen arbeiten für ca. 1.500 erneuerbare Energieunternehmen. Den wichtigsten Beitrag dazu leistet die Windenergie-Branche. Viele Global Player der Windindustrie, wie DONG Energy, Nordex, Senvion, Siemens und Vestas, haben ihren Hauptsitz in Hamburg.

Seit 2014 ist die Stadt Gastgeber der WindEnergy Hamburg, die neue Weltleitmesse für Windenergie. Dieses Jahr findet sie vom 27. bis 30. September 2016 auf dem Messegelände Hamburg statt. Rund 1.400 Aussteller aus 34 Nationen werden ihre Produktneuheiten und Dienstleistungen für den On- und Offshore-Windsektor präsentieren. Die weltweit führende Fachmesse für On- und Offshore-Windenergie zeigt alle Segmente des globalen Markts und seine Wertschöpfungskette auf. Sie dient als einzigartiger Treffpunkt für die führenden Akteure des globalen Energiesektors. Zum ersten Mal schließt sich WindEnergy Hamburg mit dem Windenergiekongress WindEurope Summit von WindEurope, dem europäischen Windindustrieverband, zusammen. Beide Veranstaltungen werden parallel in Hamburg durchgeführt.

Im Jahr 2017 wird der HUSUM Wind vom 12. bis 15. September in der deutschen Nordseeregion Schleswig-Holstein stattfinden, die Wiege der Windenergie.

 

Weitere Informationen über Hamburg sowie kostenloses Hamburg-Bildmaterial für redaktionelle Zwecke: www.mediarelations.hamburg.de

 

Medien Kontakt NEW 4.0:

Wega Wilken, Öffentlichkeitsarbeit CC4E / NEW 4.0

Tel.: +49 (0)40 / 42875 - 9850

E-Mail: Wega.Wilken@haw-hamburg.de

Web: http://www.haw-hamburg.de/cc4e.html

 

Medien Kontakt Hamburg Marketing:

Matthias Beer, Project Manager Media Relations

Tel. +49 40 300 515 82

E-Mail: matthias.beer@marketing.hamburg.de

Web: www.mediarelations.hamburg.de

 

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